Strukturentwicklungskonzept Mittelmole

 

Stellt euch vor, dass die Leitlinien unserer Stadt auf die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zur Strukturentwicklung für Warnemünde treffen…

…u.a. mit einer ganzjährigen Saison für


-          Warnemünde mit der Mittelmole

-          den IGA-Park

-          den Stadthafen in Rostock,

Standorte, die 2014-2018 - jeweils mit Alleinstellungsmerkmalen versehen - auch noch 2068 zur    850-Jahr-Feier der Hansestadt Rostock generationsübergreifend spezifische und ganzjährig attraktive Angebote bieten…

… und für die ein überregional und international wirksames Stadt- und Regionalmarketing schon seit Jahren zum Selbstläufer wurde…,


….mit einer Mittelmole,


-          die nicht nur die ständigen Besucherströme Am Strom entzerren hilft, sondern mit einem Alleinstellungsmerkmal insbesondere die offiziellen „Vier Urlaubswelten“ M-Vs aufs Beste mit dem Ort verknüpft:

  • Natur und Aktivität
  • Familie und Kinder
  • Genuss und Kultur
  • Lifestyle und Trends

 

-       deren Alleinstellungsmerkmal nicht aus – vom architektonischen Zeitgeist geprägten - Solitärbauten wie Theater oder Hochhaus besteht...

  • sondern aus der Summe aus technik-/ kulturhistorisch-maritim-künstlerisch-kulinarisch-kulturell und sozio-kulturell ausgerichteten „Leisure & Pleasure“-Angeboten,
  • bei dem auch wieder eine Fischmarkthalle statt eine Ansammlung von Klamottenläden einen wichtigen Platz einnimmt …
  • …und die Kühlautos der Fischhändler eine gemeinsame Remise haben und nicht im Wege stehen…
  • ……und das letztlich mit einer dem „Geist des Ortes“ entsprechenden und humanmaßstäblichen Architektur eine überregionale bzw. international wirksame Ausstrahlungskraft erhält.

 

-          auf der die technischen und kulturhistorischen Spuren stadträumlich noch erkennbar nachwirken und ein ganzjährig wirksames, identifikations- und identitätsstiftendes Angebot den Besucher verzaubert.

 

-          deren zentraler Bereich zwischen Bahnhofsbrücke und den Fachwerkhäusern am Ende des Tunnels mit dem Bahnhof ein denkmalfähiges, historisches Zentrum der Mittelmole bildet.

 

-          auf der sich – neben dem als Olympiahafen konzipierten Yachthafen Hohe Düne – die Besten des Segelsportes treffen ….und auch hier zu Hause sind…

 

-          auf die man nach Hause fährt, ohne dass Autos im Freien den Blick verstellen und ohne dass sich der Blick im Zaun zu den Kreuzfahrerliegeplätzen 1-6 verfängt …

 

-          auf der selbst das Parken zum positiven Erlebnis wird…!

 

-          auf der sich die über den Ort verstreuten Ausbildungs- und Fortbildungseinrichtungen im Schnittpunkt Fähre / Bahnhof / neuer Ortsbus der RSAG ansiedeln und entwickeln…

 

-          von der aus nicht nur die Bewohner, sondern jeder - auch mobilitätseingeschränkte - Besucher mit 360°-Blicken aus windgeschützten und sonnigen Arkaden auch die Dachlandschaft des historischen Warnemündes genießen kann…

 

-          wo man sich in einen der Sitze des Veranstaltungsortes mit Programmkino und Kneipe setzt oder im gemeinsamen Foyer des Museum zum Thema „Flucht über die Ostsee 1945-1989“ und dem 5D-Kino einen Prosecco oder Latte Macchiato trinkt…

  • …und von wo aus man nicht nur auf die Schienen der ersten europäischen Eisenbahnfährverbindung von 1903, sondern auch auf den seeseitigen Ortseingang Rostocks sieht…
  • …den täglich bis zu 11 Fähren passieren, wobei der erste Blick von den Schiffen bei den Passagieren einen überwältigenden und bleibenden Eindruck hinterlassen kann

 

-          auf der man entlang einer Schlemmergasse unter Galerien – (Groß)kunstwerke aus Partnergalerien in Berlin und New York vor Augen und nordische Folklore in den Ohren – regionale und vor Ort in M-V produzierte Speisen und Produkte genießt…

  • …wobei die Vorgabe in der Ausschreibung von max. 1000m2 Gewerbefläche die für eine nachhaltige Entwicklung der Mittelmole fatalste Vorgabe ist, vor dem Hintergrund, dass – bei einem entsprechenden Gesamtangebot - ein einziger Mieter 800m2 in 3 Teilflächen (einschl. Schaukonditorei) mieten möchte……!

Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Dr. Rudolph verweist bei der Eröffnung der Ausstellung bei der Entwicklung der Mittelmole nachdrücklich auf die Verantwortung aller Beteiligten und insbesondere der WIRO nicht nur für den Stadtteil Warnemünde, sondern für die gesamte Hansestadt Rostock.

Hierbei sieht Dr. Rudolph die demographische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Rostock zur Regiopole insbesondere mit einer nachhaltigen Entwicklung von Flächen wie der Mittelmole, der IGA, dem Werftdreieck und des Stadthafens verbunden.  

                                                                           

Die Mittelmole kann das Herz Warnemündes, darf jedoch kein Bypass werden!


Nach den höchst umstrittenen Vorhaben Tonnenhof und Yachthafen Hohen darf bezweifelt werden, dass eine weitere Monostruktur auf der Mittelmole mit einem Neubauwohngebiet und Segelhafen die Saison auch nur um einen Tag verlängert!

… oder auch nur ein einziger zusätzlicher Tourist für den Besuch der Mittelmole zu begeistern sein wird!

Um dem - zu erwartenden - Argument entgegen zu treten, eine Wirtschaftlichkeit sei nur mit der Realisierung einer der 15 ausgestellten Arbeiten (…und Wohnen…) erreichbar:

 

-          Wohnen: Ja, um mit ca. 200 WE auch das ganzjährige Leben auf der Mittelmole sicher zu stellen.

-          Segelsport: Ja, weiterhin im Zusammenhang mit einem angestammten maritimen Gewerbegebiet, der charmant auch auf den Alten Strom ausstrahlt.

-          Gewerbe: Ja, als Mix aus technik- und kulturhistorisch-maritim-künstlerisch-kulinarisch-kulturell ausgerichteten „Leisure & Pleasure“-Angeboten,

-          Kreuzfahrer: Ja, mit einer Entwicklung nach Süden, dem weiteren Ausbau der landseitigen Anschlüsse und mit Angeboten vor Ort (she. Pkt. Gewerbe).

 

Spätestens, wenn einst die Passagiere über Kopenhagen einfliegen und die Reeder in Danzig nicht mehr überlegen müssen, ob sie noch nach Warnemünde fahren oder gleich nach Kopenhagen zurück….

….spätestens wenn – natürlich! - Kurs auf Warnemünde genommen wird, weil hier ausgestiegen wird (einschl. eines 2-Tage-Pakets Berlin und Rückflug von dort) und über Berlin die Baltic-Route nach Kopenhagen wieder in Warnemünde beginnt….

….spätestens dann werden wir uns fragen müssen, wieso wir das Entwicklungspotenzial Mittelmole so leichtfertig für die quasi Mononutzung Wohnen hergegeben haben….

Im Sinne der Bürgerbeteiligung zur Strukturentwicklung Warnemünde muss an der weiteren Optimierung dieses – gemäß Auslobungstext - großartigen Entwicklungsraumes interfraktionell, gemeinsam und damit erfolgreich gearbeitet werden.

Rostock, 21.06.12, AB Zeug, Z/s



Mitschnitt des Internetr@dio WARNOW Rostock anlässlich der Bürgerversammlung am 16.01.14 in der Cafeteria des TZW, Warnemünde

Auszug aus der Homepage des Internetr@dio WARNOW Rostock:

 

Das geplante Verfüllen des Fährbeckens an der Mittelmole in Warnemünde veranlasste den einstigen Stadtarchitekten Christoph Weinhold, Prof. Peter Baumbach, Architekt Enno Zeug und Denkmalschützer Gerhard Lau mit einer Bürgerversammlung in die Öffentlichkeit zu gehen. Zwar behauptete die NNN in einem Artikel: „Die Runde startete sehr emotional und endete pragmatisch mit dem Vorhaben alles Gesagte zusammenzufassen und dem Ortsbeirat von Warnemünde zu übergeben.“, dennoch ist Internetr@dio WARNOW Rostock der Auffassung, dass die 1. Bürgerversammlung zu diesem Thema auch an inhaltlichen Aussagen sehr effektiv war.

Im Folgenden ist die gesamte Versammlung noch einmal akustisch auf den beiden podcasts (folgend) nachzuvollziehen!

 

Mitschnitt der 1. Sitzung der Bürgerinitiative für den Erhalt des Warnemünder Fährbeckens.

Teil 1 (mp3)

Teil 2 (mp3)

 

 

Kommentar zu dem vereinzelt vorgebrachten Vorwurf, dass sich nach der Einstellung des Fährverkehres auf der Mittelmole niemand mehr Interesse an den  Fährbecken hatte.

 

"Es ist das Eine, eine nicht mehr lukrative Verkehrsverbindung einzustellen, auch wenn es sich um die an diesem Ort erste europäische Eisenbahnfährverbindung handelte.

Es ist etwas anderes, die noch vorhandenen Spuren dieser und anderer technischen und kulturhistorischen Errungenschaften aus dem Ortsbild zu tilgen und auszulöschen.

 

Wenn sich auch das Ortsbild Warnmündes in den nächsten Jahren stark verändern wird; wir sollten uns die Zeit nehmen, alle fachlichen Hinweise, Empfehlungen und Anregungen anzuhören und in einem öffentlichen Diskurs zu diskutieren, bevor durch Abbruch und Verfüllungen weiter Tatsachen geschaffen werden.

 

Die Transformation Warnemündes in die Zukunft darf nicht mit einer weiteren städtebaulichen und stadträumlichen Banalisierung einhergehen.

 

Was mit dem Strandläufer begann, setzt sich mit dem AJA-Resort, der Allerweltsarchitektur an der Parkstraße fort, sprengt mit der Bebauung des "Molenfeuers" die städtebauliche Verträglichkeit, berührt den touristischen nicht unwesentlichenNaturraum mit der Bebauung der Nordseite des Stolteraer Weg mit seiner "Mauerausstellung" und wird in dem städtebaulichen Horror der geplanten  und über 9,0m hohen, an einen Industriebau erinnernde Sporthallenlängswand an der Parkstraße kumulieren.

 

Dabei kennen wir noch nicht den aktuellen Planungsstand für die Mittelmole.

Interessant wären neben einer Aufstellung der Alleinstellungsmerkmale für die  Bebauung der Mittelmole in jedem Falle Ansichten von der Mole und vom Alten Strom auf die Mittelmole. Und dies aus dem menschlichen Augenhorizont betrachtet.

 

Nicht nur die Warnemünder sind hier gefordert, weiteren Schaden vom Ortsbild Warnemündes abzuwenden und sich sachlich in den begonnenen Diskurs zur Umsetzung des Strukturentwicklungskonzeptes für Warnemünde einzubringen.

 

Im Übrigen zum Wohle nicht nur der Warnemünder, sondern zum Wohle aller Rostocker und Bewohner der Regiopole Rostock."

 

Rostock, 19.01.14, Enno Zeug

Zeitungsartikel - OZ Rostock, 03.12.2010

Leserbrief - OZ-Online Rostock, 03.12.2010